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Gaming Technologie
Interview mit dem Gründer der Pils10 Company (Editiertes Transkript)

Reporter : Die Bezeichnung Pils10 ist für ein Unternehmen und als Künstlername ist sicherlich ungewöhnlich. Erzählen Sie bitte, wie es zu der Namensgebung kam.

Pils10: Der Name spiegelt meine Vorliebe zu Bier Pilsener Brauart wider. Positiv war zudem, dass der Begriff Pils überall bekannt und positiv besetzt ist, allerdings außer im Brauwesen keine sonstige Verwendung findet. Um einen eigenständigen Namen zu finden, ist der Begriff um die Zahl 10 erweitert worden. Die leitet sich daraus ab, dass ich in den Anfängen nicht alleine war, sondern von 9 weiteren Personen unterstützt wurde. Als dem Namen des Unternehmens ergibt sich auch direkt mein Künstlername “Pils Zehn” und je nach Verfügbarkeit auch Pils10 als Nicknamen meiner Accounts bei zahlreichen Internet-Portalen.

Reporter: Beim Pils10 Minecraft-Servernetzwerk waren Sie Vorreiter mit dem dynamischen Startsystem für Minecraft-Server. Was ist darunter genau zu verstehen und warum haben Sie diese innovative Idee entwickelt und umgesetzt.

Pils10: Das Servernetzwerk ist über Bungeecord aufgesetzt, bei dem ein Proxy das Wechseln der Nutzer zwischen den Servern direkt unterstützt, sodass diese sich nicht mehr separat auf jeden einzelnen Server zu verbinden brauchen. In der Regel ist dabei ein oder mehrere Server für die Lobby vorgesehen und für jedes Mini-Game wird ebenfalls durch einen oder mehrere Server repräsentiert. Damit ist die Performance skalierbar und hohe Serverlasten in einem Bereich z.B. bei einem beliebten Mini-Game wirken sich nicht auf andere Server im Netzwerk aus. Diese bekannte Technologie setzt allerdings voraus, dass die Server jederzeit online sind. Gerade für ein wenig stark frequentiertes Minecraft-Netzwerk mit vielen Mini-Games werden demnach viele Server benötigt, was zu hohen Kosten führt. Der neue Ansatz beim Pils10 Servernetzwerk war, Server nur dann zu starten, wenn Bedarf nach einem Mini-Game besteht und nach Spielende automatisch herunterzufahren, damit diese nicht ständig online sind. Das Konzept sieht vor, dass Spieler im Spiel den gewünschten Mini-Game-Server starten können und nach ca. 30 Sekunden Wartezeit automatisch zum Spiel portiert werden. Hierfür wurden die Startzeiten der einzelnen Server stark verringert. Der Serverstart selber wurde über die API-Schnittstelle von SubServers2 realisiert. Seit 2016 bietet das Pils10 Servernetzwerk nun dieses Feature.

Reporter : Du hast bereits drei Alben veröffentlicht und wirbst mit dem Slogan “100% KI”.

Pils10: Ja, bei der Erstellung neuer Titel verzichte ich komplett auf Vor- und Nachbearbeitungen. Die Komposition übernimmt alleine ein KI-Algorithmus. Dieser besteht allerdings aus einer Vielzahl unterschiedlicher Parameter, die vorab eingestellt werden können. Mein Beitrag besteht in der richtigen, intelligenten Auswahl der Parameter, sodass die von der KI erstellte Titel in ein künstlerisches Gesamtkonzept passen.

Reporter : Sag etwas über deinen Ärger mit deinem Youtube-Kanal.

Pils10: Angefangen hat alles mit Let’s Plays und kleinere Tutorials. Der größte Erfolg war das „Darknet Tutorial Teil 1 – So finde ich das Relevante“, bei dem dargestellt wird, wie man in das Darknet gelangt und sich dort orientiert. Nachdem das Video 66.219-mal aufgerufen und von 627 Menschen als hilfreich bewertet wurde, ist es von YouTube mit der Begründung “Umgehung von Importbeschränkungen” entfernt worden. Das ebenfalls sehr erfolgreiche Video zu “Alle Serien kostenlos” zeigt auf, wie Filme und Serien entgeltfrei und legal konsumiert werden können, ohne sich strafbar zu machen. Auch dieses Video wurde, nachdem es 18.957-mal aufgerufen und von 109 Menschen als hilfreich bewertet wurde, von der YouTube-Plattform mit der Begründung “Spam oder irreführende Inhalte” entfernt. Weil mir der Beschwerdeweg verwehrt wurde, habe ich die Streamingplattform PilsStream gegründet, mit der ich auch meine gesperrten Videos der Öffentlichkeit zugänglich machen kann.

Reporter : Wie hat sich die Pils10 Company entwickelt?

Pils10: Die 2019 gegründete Pils10 Company bündelt die Aktivitäten der ehemaligen Labels “Pils10 Youtube” und “Pils10 Entertainment” und ist im Bereich Social Media beheimatet. Es wird hier an zahlreichen Projekten gearbeitet, die auf unserer mehrsprachigen WordPress-Webseite vorgestellt sind und mit denen wir ca. 160.000 Menschen erreichen.

Reporter : Du hast erfolgreich dein eigenes Webradio erstellt.

Pils10: Ja, während früher das Pils10 Webradio noch auf einem privaten Server gehostet wurde und sich die Musikauswahl auf GEMA-freie NCS Musik beschränkte, sind wir mittlerweile als Partner bei Laut.FM. Mit unserer GEMA-Sendelizenz spielen wir 24/7 vor allem Lieder aus dem Bereich Gaming sowie als ein weiterer Schwerpunkt auch Musik, die mit künstlicher Intelligenz komponiert wurde.

Reporter : An welchen weiteren Projekten arbeitest du gerade?

Pils10: Die Spieleentwicklung wurde vor Kurzem eingestellt. Zwar sind PilsAction, Grappling Gun und KlebeCube für Windows sowie “Gaming-Wörter erraten” für Android sowie unser Launcher weiter verfügbar, aber Weiterentwicklungen finden derzeit nicht mehr statt. Stattdessen fokussieren wir uns auf das Social-Media-Netzwerk TubeX. Alle Inhalte, die dort eingestellt werden, sind gleichzeitig auf PilsStream verfügbar. Für die Künstler erfolgt die Auszahlung über einen variablen CPC. Ein weiteres aktuelles Projekt ist der URL-Shortner pils.ga. Mit 10 Zeichen sind unsere Links deutlich kürzer als die von anderen Anbietern.

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